Das Humboldt Labor zeigt zwei Arbeiten des beninischen Künstlers Romuald Hazoumè, der Masken aus alten Plastikkanistern baut, mit denen in seiner Heimat unter lebensgefährlichen Bedingungen Benzin geschmuggelt wird.
An dunkles, edles Holz erinnert die Farbe der Masken bei flüchtigem Hinschauen. Doch der zweite Blick irritiert: Eine von beiden trägt Glühbirnen als Hörner auf dem Kopf. Die Münder sind runde Löcher, die ihnen das Aussehen von Chorknaben verleihen. Die zweite Maske hat abstehende, gezackte Ohren. Das linke Auge ziert eine Zündkerze.
Die Details, die Romuald Hazoumè anbringt, stören den ersten Eindruck traditioneller afrikanischer Kunst – und verweisen auf das Material, mit dem der Künstler arbeitet. Die beiden Masken, die im Humboldt Labor zu sehen sein werden, sind aus Benzinkanistern gemacht.
Der aus dem westafrikanischen Benin stammende Künstler nimmt mit seinen aus Schrott gefertigten Arbeiten Bezug auf traditionelle, afrikanische künstlerische Ausdrucksformen – und verspottet gleichzeitig die Erwartungen der westlichen Welt. „Er hat mal gesagt: ,Ihr erwartet von uns, dass wir Masken machen. Also mache ich Masken’“, sagt Dr. Friedrich von Bose, stellvertretender Leitender Kurator des Humboldt Labors, der Ausstellung der Humboldt-Universität im Humboldt Forum.