Das Aletsch-Modell war einst die Hauptattraktion der Berliner Kunstkammer
In der Geomorphologisch-Geologischen Sammlung der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) befindet sich ein Landschaftsmodell der Schweizer Alpen. Was lange Zeit nicht bekannt war: Es handelt sich dabei um ein historisches Anschauungsobjekt aus der Berliner Kunstkammer, die ihren Sitz im Berliner Schloss hatte. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen der HU zusammen mit Oscar Wüest, dem Kurator des Bergsturz-Museums im Schweizerischen Goldau, festgestellt.
Das topografische Relief zeigt das obere Rhonetal mit dem Aletschgletscher (gelegen im Schweizer Kanton Wallis). Es misst circa 140 mal 100 Zentimeter, besteht in großen Teilen aus Gips und Holz und ist in einem restaurierungsbedürftigen Zustand. Es wurde bereits 2011 am Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität in eine Projekt-Datenbank aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt konnten jedoch weder die Provenienz noch der Herstellungskontext des Landschaftsmodells geklärt werden. Auf diesen Datenbankeintrag stieß die Kunsthistorikerin Eva Dolezel bei der Arbeit an ihrer Dissertation. Die Informationen aus den archivalischen Quellen legten nahe, dass es sich bei dem Modell in der Sammlung der HU um ein Objekt aus der Berliner Kunstkammer handelt.